1. |
4cl
03:24
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was macht dich so unruhig / was treibt dich durch die Nacht / die einen scheinen festgeschraubt, während die anderen an ihnen vorüberziehen/macht dich das glücklich / was macht dich glücklich / du hast jetzt seit gefühlten dreieinhalb Stunden auf dem Boden deines Glases nach einem Sinn gesucht und ihn noch immer nicht gefunden / dasselbe Spiel wie jedes Jahr aber naja / so ist das halt nun mal / der Lärm kommt nicht von der Straße, sondern nur aus deinem Kopf und er schmerzt / wie der Winter/ der den Asphalt aufreißt / da sind nur noch leere Blicke, weil es für mehr einfach nicht reicht / und die anderen schauen durch dich durch / du brauchst grad einfach mehr als den Regen, der dein Fieber kühlt / was macht dich so unruhig / was treibt dich durch die Nacht / die einen scheinen festgeschraubt, während die anderen an ihnen vorüberziehen
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2. |
Glassturz
03:50
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erst dumpfes warmes Klopfen /
wird langsam immer lauter /
fügt sich zu einem Rhythmus /
doch du merkst /
gar nichts /
Rufe werden lauter / du bekommst nichts mit / wer kann dich erreichen / ich weiß, ich kann es nicht /
alles hier bleibt stehen / jeder will verweilen / alles hier bleibt stehen / doch du willst weiter /
du sagst, es bringt dir nichts im Regen rumzustehen / vielleicht hast du damit recht / und was andere dir erzählen, hast du alles schon gehört / ich glaub, das kann schon sein
du sagst, dass es keiner merkt, wenn du mal nicht mehr bist / dass hier niemand an dich denkt / und dass es gar nichts bringt, die anderen zu verstehen / doch ich glaub, da liegst du falsch /
ich will, dass du bleibst /
bis nichts mehr bleibt, von dem was übrig war / von dir und mir / nur ein bisschen blauer Dunst, der sich legt /
du sagst, das ist schon okay /
das gehört dazu /
doch das stimmt nicht /
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3. |
Sambo
03:05
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der Ohnmacht entgegentreten / mit bandagierten Händen und dann doch im letzten Moment einen Rückzieher machen / das sich immer wieder Aufraffen / das sich den Ängsten Stellen / das Konzepte zur Bewältigung Aufstellen / das Verwerfen eben jener / das ganze Gequatsche / ne, läuft alles super, bräuchte nur mal wieder ein bisschen Zeit für mich / nächstes Mal bin ich wieder dabei / versprochen / was nimmt man nicht alles in Kauf / um der Gesellschaft ein möglichst schimmerndes Selbst zu präsentieren / hier steh ich und es geht mir gut / ich hab das alles voll im Griff / am besten die Blicke ins Nichts vermeiden, das fällt zur Empathie begabten Menschen nämlich auf / und das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann, ist unangenehmen Fragen nach meinem Befinden auszuweichen / vom Schwanken bis ins Fallen / und dann vom Fallen bis zum Aufprall / in der Bedeutungslosigkeit / jedes Gespräch mit dir, ein Spießrutenlauf und ich komm da nicht mehr raus / ich komm da nicht mehr raus / bis das Gegenüber nicht mal mehr merkt, wen es da grade vor sich hat / bis ich es selbst nicht mehr weiß
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4. |
Weißes Rauschen
03:37
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der Mob tobt und erhebt einen Anspruch / auf ein Leben, das ihm nicht gehört / er hebt geifernd und sabbernd die Fäuste / im Herzen krank und im Geiste gestört / die Ohren voll von falschen Versprechen / die haben sich damals schon nicht bewährt / und so stieren sie auf alles Fremde / steif gradeaus und trotzdem verklärt / der Gang ist steif von der Kälte im Innern / die Beine schwach und die Arme verdreht / der Kopf ist voll von Lügen und Scheiße / von dem, was halt so im Internet steht / und so tragen sie ihren Wahn auf die Straße, damit ihr Fieber sich entfalten kann / für euch ist es Erleuchtung und Wahrheit / doch sagt mir, warum erstickt ihr daran / anstatt Input nur weißes Rauschen / und das an jedem Tag / wenn man sich so sträubt, vor dem was fremd erscheint, lässt man ein Stück zurück / und wird dann überholt / wenn dann hinter verrauchten Gardinen Perspektivlosigkeit auf Kurzsicht trifft / oder ein paar Anzugspinner mit falschen Fakten jonglieren, ist der Verstand schnell geblendet / es sind noch nicht mal alle dumm / aber alle haben keine Ahnung / aber wenn ihr meint euer Selbstmitleid auf andere zu projizieren / ihr die Menschen wie Wände mit euren Vorurteilen beschmiert / dann werdet ihr euch verbrennen, an dem Feuer, das ihr schürt / denn nur ein Feigling sucht das Falsche im Fremden
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5. |
Caisson
03:44
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es fehlt die Kraft auch nur so zu tun, als ob es mir keine Kopfschmerzen bereitet, euch zuzuhören / ich denke nicht, dass es für mehr reicht, als mit geschlossenen Augen dazuliegen / das alles nur um so zu tun als nehme man teil / mehr Schein als Sein / um die Etikette zu bewahren / ich kann schon lange nicht mehr halten, was ich immer noch verspreche und so stoße ich am ende doch nur gegen Köpfe / alles nur weil man grade eigentlich lieber alleine sein will / es tut mir nicht mal leid / denn es bleibt nichts in mir übrig, nur der Wunsch hier zu verschwinden / und am besten nie wieder zurückzukehren / diesen aufgezwängten Druck an eurer Gesellschaft teilzunehmen, kann ich mir echt nicht länger geben / Vertrautes scheint so fern, als wär es niemals da gewesen / ich fühl mich hier so fremd, als wär das niemals wie ein Heim gewesen / und das Schlimmste an diesem Zustand ist für mich persönlich, dass ich keine Ahnung habe, ob ich mich wirklich so fühle, dass ich niemanden mehr sehen möchte / oder ist das alles nur temporär, eine Phase, und ich mache einen Fehler, wenn ich jegliche Nähe von mir wegstoße / Tatsache ist jedoch, dass ich diesen Zustand nicht überwinden kann / ich komme nicht dran vorbei, nicht drunter her und vor allem nicht drüber weg / und an dunklen Tagen sehe ich dann zwar klar, jedoch vielleicht die falsche Seite / wenn es richtig und falsch überhaupt gibt / denn es bleibt nichts von mir übrig / als der Wunsch hier zu verschwinden
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